Mithilfe von Project Alice in der Beta 4 kann ohne Weiteres Zutun kein zuverlässiger, open-source Sprachassistent für deutschsprachige Nutzer erstellt werden. Das Hauptproblem dabei stellt die ASR dar, da sie anders als bei Rhasspy nicht trainiert werden kann. Alice bietet jedoch Spracherkennung durch Cloud-Dienste wie Google an, die zuverlässig funktioniert. Auch wenn Alice nur nach der Erkennung des Wakewords Aufnahmen an Google sendet, wäre hiermit der Punkt Datenschutzkonformität nicht erfüllt.
Mit den angebotenen Offline-ASRs versteht Alice den Nutzer selbst nach mehrmaligen Versuchen oft nicht. Da der Datensatz der Offline-ASRs anders als bei Cloud-Diensten viel kleiner ist, werden manche Stimmen schwerer verstanden als andere.
Die Offline-ASRs mit englischem Modell funktionieren, auch wenn nicht so zuverlässig wie Cloud Dienste, besser als die mit deutschem Modell. Die Community von Alice ist jedoch daran interessiert auch andere Sprachen als Englisch zu unterstützen und möchte daher auch besser geeignete ASRs bzw. Modelle unterstützen.
Auch wenn nicht direkt vorgesehen, ist es jedoch möglich andere Modelle als die standardmäßig installierten, zu nutzen.
Ein zuverlässiges Proof-of-Concept kann mit Alice außerdem noch nicht entstehen, da es sich in der Open Beta Phase befindet.
Wir haben die Version Beta 4 getestet, die zwar im Betrieb für eine Beta gut funktioniert hat, jedoch hier und da Bugs auftraten und man oft gezwungen war die Logs zu untersuchen um das Problem zu beheben, was für einem Normalanwender nicht zumutbar wäre. Alice selbst sagt aber auch, dass diese Nutzergruppe in der jetzigen Version noch nicht die Zielgruppe ist.
Mit der Beta 5 kamen neue Features, welche die User Experience noch einmal erheblich verbessert haben und eine bessere Integration für Smart-Home-Geräte bieten. Nach Release der Beta 5 konzentriert sich die Community nun darauf Bugs ausfindig zu machen, zu beheben und die Stabilität von Alice generell zu verbessern um in naher Zukunft einen Release Candidate zu veröffentlichen.
Auch wenn es im Moment nicht für ein offlinefähiges und datenschutzkonformes, deutschsprachiges Proof-of-Concept reicht, ist es durchaus vorstellbar, dass wenn Alice an den gennanten Punkten arbeitet, eine sehr nutzerfreundliche wie auch entwicklerfreundliche Alternative zu anderen Maker-Lösungen daraus entstehen kann.
Dank des Skillsystems und dem eigenen Skill Store ist es in den meisten Fällen nicht nötig eigene Skills zu entwickeln. Falls ein Skill die eigenen Anforderungen nicht erfüllt, kann man sich entweder sehr einfach am Entwicklungsprozess beteiligen oder aber einen eigenen Skill entwickeln. Die Dokumentation dazu ist, wenn man grundlegende Python-Kenntnisse hat auch leicht verständlich.
Alice lebt von der Community. Auch wenn das Projekt im Moment noch überschaubar ist, hat Alice eine relativ aktive Community mit der man sehr leicht über Discord in Kontakt treten kann. Selbst als Einsteiger wird man dort begrüßt und erhält Hilfestellungen zu vielen Problemen und kann sich wie gesagt ganz einfach selbst beiteiligen und am Projekt mitwirken.
Neben dem Skillsytem ist der Installationsprozess relativ einfach im Vergleich zu anderen Maker-Lösungen, da nach anfänglicher Konfiguration per YAML-File, fast alle Abhängigkeiten und Teile des Techstacks im Hintegrund installiert werden. Im Menü kann nachträglich vieles davon angepasst werden. Alice installiert und konfiguriert nach Änderung in den Einstellungen alles für den Nutzer im Hintergund automatisch.
Unser Ziel war es mithilfe von Alice in der Beta 4 ein Proof-of-Concept für einen Sprachassistenten zu erstellen, der datenschutzkonform ist, so weit es geht offlinefähig ist und zuverlässig für deutschsprachige Nutzer funktioniert. Daraus leiten sich unsere entscheidenden Kriterien ab, die Alice im jetzigen Zustand leider nicht ausreichend erfüllt.
Darüber hinaus haben wir die allgemeinen Bewertungskriterien Plattformunabhängigkeit und Kompatibilität, Rezeption/Markt, Reife, Nutzersicht, Entwicklersicht und Ökosystem.
Solange man keine Cloud-Dienste wie z.B. Google als ASR oder Google Wavenet als TTS nutzt, ist Alice von Werk aus datenschutzkonform.
Alice ist von Werk aus im Betrieb auch offlinefähig. Zumindest mit Skills, die keine Internetverbindung benötigen. Für die Instalaltion und Aktuallisierungen benötigt man jedoch natürlich eine Internetverbindung.
Aufgrund der schlechten Spracherkennung auf Deutsch lässt sich der Sprachassistent von Werk aus nicht nutzen ohne dass man auf die Google ASR wechselt. Dadurch kann der Punkt Datenschutzkonformität nicht erfüllt werden. Außerdem ist es erforderlich ein Google Cloud Computing Konto zu erstellen. Bei der Nutzung fallen Kosten an sobald man die monatliche Quota überschritten hat.
Dies ist der ausschlaggebende Punkt warum ein Proof-of-Concept derzeit nicht möglich ist.
Die Community bietet neben der manuellen Installation, die nach unseren Erfahrungen nach nur mit dem Raspberry Pi und Raspberry Pi OS kompatibel ist, Docker-Konfigurationen für PCs und ARM Prozesoren. Die ARM-Version haben wir nicht ausprobiert, die PC-Version aber funktioniert nur in einer bestimmten Konfiguration, welche Cloud-Dienste nutzt.
Wir haben auch versucht Alice auf virtuellen Maschinen manuell zu installieren und haben dafür die Distributionen Ubuntu und Raspberry Pi Desktop verwendet.
Im Installationsskript sind die Installationsbefehle, also sudo Kommando + Paketverwaltung apt hardgecodet. Daher funktionieren das Skript erstmal nur bei Debian-Distributionen und Derivaten.
Darüber hinaus fordert Debian und Ubuntu auf dem PC standardmäßig eine Passworteingabe, welches für die Installation deaktiviert werden müsste. Außerdem wird zum Beispiel eine bestimmte Version von Python erwartet. Da bei Ubuntu zum Beispiel die Paketquellen aktuellere Software bieten, muss man auch hier manuell ältere Software nachinstallieren.
Bis zur erfolgreichen manuellen Installation von Alice auf einer anderen Distribution oder einem anderen Gerät müsste man also erstmal viel Troubleshooting betreiben.
Alice bietet eine große Auswahl an Komponenten für den Techstack. Diese können in der Weboberfläche ausgewählt werden und installieren bzw. konfigurieren sich automatisch im Hintergrund. Theoretisch ist es möglich den Techstack zu erweitern oder Modelle und Einstellungen manuell zu verändern, es ist aber nicht direkt vorgesehen und bei Veröffentlichung ist zu beachten Änderungen per GPLv3 zu lizensieren.
Mit Skills können Dienste wie z.B. HomeAssistant oder Zigbee2MQTT nachinstalliert werden. Falls ein Dienst im Skill Store nicht verfügbar ist, kann man ihn selbst erstellen und im Store veröffentlichen.
Alice ist noch nicht sehr weit verbreitet. Es ist momentan in Beta und daher erstmal nur für Entwickler zu empfehlen. Der angebotene Techstack hat jedoch Relevanz und weite Verbreitung.
Anders als Rhasspy entwickelt man mit Alice keine Individuallösung sondern erhält ein Produkt mit einem Ökosystem und muss daher nicht unbedingt selbst programmieren. Alice überzeugt außerdem mit einer automatisierten Installation und Konfiguration. Man kann außerdem sehr leicht über Discord mit der Community in Kontakt treten, die relativ aktiv und unterstützend ist.
Alice befindet sich momentan in der Open Beta Phase und ist daher nur für Entwickler zu empfehlen.
Wir haben die Version Beta 4 getestet, die zwar im Betrieb für eine Beta gut funktioniert hat, jedoch hier und da Bugs auftraten und man oft gezwungen war die Logs zu untersuchen um das Problem zu beheben, was für einem Normalanwender nicht zumutbar wäre. Alice selbst sagt aber auch, dass diese Nutzergruppe in der jetzigen Version noch nicht die Zielgruppe ist.
Mit der Beta 5 kamen neue Features, welche die User Experience noch einmal erheblich verbessert haben und eine bessere Integration für Smart-Home-Geräte bieten. Nach Release der Beta 5 konzentriert sich die Community nun darauf Bugs ausfindig zu machen, zu beheben und die Stabilität von Alice generell zu verbessern um in naher Zukunft einen Release Candidate zu veröffentlichen.
Hier listen wir die Probleme auf die wir in der Beta 4 bemerkt hatten. Einige davon treten mit der Beta 5 nicht mehr auf.
Aus Nutzersicht überzeugt Alice ansonsten aber. Durch die automatisierte Installation und Konfiguration sowie auch die intuitive Weboberfläche hat man mit Alice eine sehr nutzerfreundliche Alternative zu anderen Makerlösungen. Der Installationsprozess könnte jedoch noch weiter vereinfacht werden, sodass keine Konfiguration per YAML-Dateien nötig sind. Außerdem hat man mit der neuen Weboberfläche eine verbesserte User Experience und eine verbesserten Integration von Smart-Home Geräten. Wenn kein Troubleshooting per Konsole mehr nötig ist und die Community größer wird sodass der Skill Store mehr bietet, ist Alice aus Nutzersicht eine sehr gute Lösung.
Für Entwickler ist die Accessability sehr hoch. Da sich Alice ständig ändert ist die Dokumenation nicht immer vollständig bzw. aktuell. In solchen Fällen bietet aber die Community über Discord oft Support.
Nicht anders als bei anderen Maker-Lösungen ist es notwendig ein grundlegendes Verständnis von Linux und der Kommandozeile, des Techstacks eines Sprachassistenten, von MQTT, dem Hermes-Protokoll wie auch ZigBee zu haben. Die offizielle Dokumentation zur Skill-Entwicklung, der Source Code von bereits im Store erhältlichen Skills, aber auch der Support der Community helfen bei der Entwicklung von eigenen Skills sehr.
Die Software lässt sich gut testen. Außerdem sind einige CI-Tests standardmäßig im Git-Repo integriert. Es gibt außerdem Guidelines für Skills.
Mit dem Skillsystem und dem Open-Source Gedanken kann durchaus ein gutes Ökosystem für Sprachassistenten entstehen, falls die Community noch aktiver wird.
Alice lebt von der Community. Auch wenn das Projekt im Moment noch überschaubar ist, steht hinter Alice eine relativ aktive Community mit der man sehr leicht über Discord in Kontakt treten kann. Selbst als Einsteiger wird man dort begrüßt und erhält Hilfestellungen zu vielen Problemen und kann sich wie gesagt ganz einfach selbst beiteiligen und am Projekt mitwirken.
Es wird momentan fleißig an der Stabilität gearbeitet damit ein Release Candidate und anschließend die Version 1.0 in naher Zukunft veröffentlich werden kann. Im Moment deutet alles darauf hin, dass Alice auch in Zukunft weiterentwickelt und verbessert wird.
Der Entwicklungsprozess ist nachvollziehbar und gut erklärt. Es werden außerdem moderne und bewährte Entwicklungstools genutzt.
Man kann leicht mit den Entwicklern direkt in Kontakt treten und nachvollziehen wer an was arbeitet. Momentan gibt es in Alice Core drei aktive Entwickler und weitere Leute, die sich in der Community beteiligen und an Skills entwickeln. Es ist sehr leicht sich selbst zu beteiligen.
Alice Core und viele andere Skills stehen unter GNU General Public License v3.0. Das bedeutet, dass die Software privat wie auch kommerziell genutzt werden kann wie auch weiterverteilt werden kann. Dabei ist aber zu beachten, dass Lizenz und Copyright nicht verändert werden. Bei Änderungen des Codes müssen die Änderungen kenntlich gemacht werden. Änderungen müssen auch unter der GPLv3-Lizenz lizensiert werden. Für die ordnusgemäße Funktion der Software gibt es keine Gewähr.